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Endotrachealtuben & Guedeltuben

Endotrachealtuben und Guedeltuben sind unverzichtbare Hilfsmittel in der Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin, um Atemwege offen zu halten und eine sichere Beatmung zu gewährleisten. Ob für die orotracheale oder nasotracheale Intubation, die Auswahl des passenden Tubus ist entscheidend für eine präzise und risikoarme Anwendung.

In unserem Online-Shop finden Sie ein umfangreiches Sortiment an Tuben und Zubehör, das auf unterschiedlichste Anforderungen abgestimmt ist. Unser Expertenteam steht Ihnen jederzeit beratend zur Seite, um die beste Lösung für Ihre Patienten zu finden. Profitieren Sie von unserer Expertise und entdecken Sie auch praktische Intubationshilfen für maximale Präzision und Sicherheit.

Der Endotrachealtubus zur Sicherung der Atmung

In der Anästhesie sowie in der Intensiv- und Rettungsmedizin ist der Endotrachealtubus die sicherste Luftbrücke zwischen den oberen und den unteren Atemwegen. Es handelt sich dabei um einen flexiblen Kunststoffschlauch, der entweder durch den Mund (orotracheal) oder die Nase (nasotracheal) direkt in die Luftröhre (Trachea) eingeführt wird. Dadurch bleibt der Atemweg offen und eine künstliche Beatmung wird ermöglicht. Zudem schützt der Tubus die Lunge effektiv vor dem Eindringen von Mageninhalt oder anderen Sekreten, die eine Aspirationspneumonie verursachen könnten. Trotz dieser Vorteile ist die Intubation mit Risiken verbunden und wird daher nur bei bestimmten Indikationen durchgeführt. Bei kurzen und unkomplizierten Eingriffen werden stattdessen häufig Larynxmasken verwendet.


Aufbau

EndotrachealtubusEin Endotrachealtubus ist ein dünner, transparenter PVC-Schlauch mit offenen Enden und besteht aus mehreren wichtigen Komponenten. Die Form des Schlauches ist leicht gekrümmt und biegsam, aber stabil.

Am oberen Ende des Tubus befindet sich das genormte Konnexstück mit einem Durchmesser von 15 mm. Dieses dient als Verbindungsstelle zur Gänsegurgel und gewährleistet eine sichere und dichte Verbindung.

Am unteren Ende ist der sogenannte Cuff angebracht – ein aufblasbarer Ballon, der den Tubus gegen die Trachealwand abdichtet. Diese Abdichtung verhindert, dass die eingeblasene Luft entweicht, sodass Druck in der Lunge aufgebaut werden kann. Gleichzeitig schützt der Cuff die Atemwege vor dem Eindringen von Sekreten. Über die Cuffleine, die den Cuff mit dem Pilotballon verbindet, kann Luft in den Cuff eingebracht oder abgelassen werden. Der Pilotballon selbst ermöglicht die Kontrolle und Regulierung des Cuff-Drucks: Solange der Pilotballon gefüllt ist, enthält auch der Cuff Luft.

Einige Tuben haben an der unteren Öffnung zusätzlich noch eine seitliche Öffnung – das Murphy-Auge. Sie dient dazu, die Luftzufuhr, als alternative Passage zu gewährleisten, falls die Hauptöffnung blockiert ist. Das Risiko einer plötzlichen Atemwegsblockade wird also reduziert.

Oberhalb des Cuffs sind in der Regel zwei Markierungslinien angebracht, die bei der Einführung des Endotrachealtubus Orientierung bieten. Die untere Linie sollte hinter der Stimmritze verschwinden, während die obere noch sichtbar bleibt, um die korrekte Tiefe sicherzustellen. Der Aufbau ist bei den meisten Tuben ähnlich. Je nach Verwendungszweck gibt es jedoch verschiedene Tubusarten.


Verschiedene Endotrachealtubusarten im Überblick

  • In der Notfallmedizin kommt der Magill-Tubus am häufigsten zum Einsatz. Er eignet sich sowohl für die orotracheale als auch für die nasotracheale Intubation. Dank seiner leichten Krümmung ist er einfach zu handhaben, muss jedoch zur Vermeidung eines Herausrutschens sorgfältig fixiert werden.
  • Ähnlich aufgebaut ist der EDGAR-Tubus. Er verfügt jedoch zusätzlich über einen kleinen, separaten Schlauch, durch den flüssige Medikamente verabreicht werden können.
  • Mit einer Verstärkung durch Spiraldraht ist der Woodbridge-Tubus (auch Spiraltubus genannt) besonders knickresistent. Dies macht ihn ideal für Eingriffe im Bereich der Atemwege, da er auch bei schwierigen Positionierungen seine Form behält.
  • Der Oxford-non-kinking-Tubus (ONK-Tubus) ist vergleichsweise kurz und zeichnet sich durch eine rechtwinklige Biegung aus, die ein Abknicken effektiv verhindert. Er wird bevorzugt eingesetzt, wenn ein erhöhtes Risiko für Abknickungen besteht, etwa bei längeren Operationen oder anatomischen Besonderheiten.
  • Für Eingriffe im Kopf-Hals-Bereich ist der Ring-Adair-Elwyn-Tubus (RAE-Tubus) eine gute Wahl. Seine spezielle Form mit einer Biegung am Mundausgang erleichtert den Zugang zum Operationsfeld. Dieser Tubus kann sowohl oral als auch nasal verwendet werden.
  • Speziell für die Intubation bei kleinen Kindern und Säuglingen wurde der Cole-Tubus entwickelt. Er ist uncuffiert und auf die besonderen anatomischen Anforderungen dieser Patientengruppe abgestimmt.


Der Guedeltubus: Für freie Atemwege im Notfall

GuedeltubusIn der Notfallmedizin kommt häufig der Guedeltubus zum Einsatz. Auch dieser Kunststoffschlauch sorgt für freie Atemwege, wird jedoch lediglich in den Rachenraum eingeführt und erreicht die Luftröhre nicht. Er eignet sich nicht für eine mechanische Beatmung über längere Zeit.


Die richtige Tubus-Größe finden

Die Größenbestimmung bei Endotracheal- und Guedeltuben erfolgt nach Patientenalter, Gewicht und individuellen anatomischen Gegebenheiten. Nur mit der passenden Größe lässt sich eine sichere Beatmung gewährleisten und das Risiko von Komplikationen wie Verletzungen, unzureichender Luftzufuhr oder Atemwegsblockaden minimieren.


Größenbestimmung bei Endotrachealtuben

Die Endotrachealtubusgröße wird anhand des Innendurchmessers, häufig mit ID abgekürzt, und der Tubuslänge differenziert. Bei der nasotrachealen Intubation werden längere und bei der orotrachealen kürzere Tuben verwendet. Ein gutsitzender Tubus sollte sich mit sanftem Widerstand einführen lassen.


Größentabelle für Endotrachealtuben


Alter Gewicht (kg) Tubusgröße, Innendurchmesser (mm) ab Mundwinkel (cm) ab Nasenloch (cm)
frühgeboren <0,7 2 5 6
frühgeboren <1 2,5 5,5 7
neugeboren 1 3 6 7,5
neugeboren 2 3 7 9
neugeboren 3 3 8,5 10,5
neugeboren, reif 3,5 3,5 9 11
3 Monate 6 3,5 10 12
1 Jahr 10 4 11 14
2 Jahre 12 4,5 12 15
3 Jahre 14 4,5 13 16
4 Jahre 16 5 14 17
6 Jahre 20 5,5 15 19
8 Jahre 24 6 16 20
10 Jahre 30 6,5 17 21
12 Jahre 38 7 18 22
14 Jahre 50 7,5 19 23
erwachsen (Frau) 60 7,0-8,0 20 24
erwachsen (Mann) 70 7,5-8,5 21 25

Spies, Claudia et al. 2013: SOPs in Anästhesiologie und Schmerztherapie


Bei Kindern muss ein Tubus mit größtmöglichem Außendurchmesser gewählt werden, der sich dennoch leicht einführen lässt.


Größenbestimmung bei Guedeltuben

Bei Guedeltuben ist die Länge das entscheidende Auswahlkriterium. Ein passender Tubus sollte so lang sein, dass er die Zunge effektiv zurückhält, ohne die Rachenwand zu reizen oder die Atemwege zu blockieren. Wenn er zu klein ist, können die Atemwege nicht ausreichend offengehalten werden. Bei einem zu großen Tubus besteht dagegen die Gefahr einer Verletzung oder Blockierung der Atemwege.

Die verschiedenen Größen werden mit den Nummern 000, 00, 0, 1, 2, 3, 4 und 5 angegeben. Die richtige Größe können Sie anhand der Entfernung zwischen den Schneidezähnen und dem Kieferwinkel oder der Ohrläppchen messen. Für Erwachsene sind Größen zwischen 80 mm (Größe 3) und 100 mm (Größe 5) üblich. Für Säuglinge 50 mm (0), für Kleinkinder 60 mm (1) und für größere Kinder 70–80 mm (2–3). In unserem Onlineshop finden Sie Guedeltuben-Sets, mit denen Sie im Notfall alle passenden Größen zur Verfügung haben.


Intubationshilfen für mehr Präzision und Sicherheit

Damit die Intubation sicher und präzise gelingt, gibt es verschiedene Hilfsmittel, die den Vorgang erleichtern und die Patientensicherheit erhöhen.

Ein biegsamer Tubus-Führungsstab kann beispielsweise die Platzierung unterstützen. Diese flexible, aber stabile Einführhilfe wird durch den Tubus gesteckt und sorgt dafür, dass er auch bei schwierigen anatomischen Verhältnissen kontrolliert positioniert werden kann. Für zusätzliche Sicherheit bei der Platzierung sorgen außerdem Röntgenkontraststreifen, die im Tubus integriert sind. Sie machen die Lage im Röntgenbild sichtbar, was besonders in komplexen Situationen hilfreich ist.

Ein weiteres wichtiges Werkzeug für eine sichere Beatmung ist das Cuffdruckmessgerät. Mit diesem Gerät kann der Cuffdruck genau kontrolliert werden, um Falten zu vermeiden. Dadurch wird verhindert, dass infektiöse Sekrete in die Atemwege gelangen und eine ventilatorassoziierte Pneumonie (VAP) verursachen.

Für eine klare Sicht bei der Einführung des Tubus sorgen Laryngoskope, die Sie ebenfalls bequem in unserem Online-Shop bestellen können.

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